Tuesday, April 23, 2013

Eines Tages ging der müde Krieger raus,

Liebe Blogleser, Eure Kommentare beantworte ich noch, versprochen. Noch gehe ich durch die Ascheschlucht, auf das Wasser wartend, das Wasser, das schon geflossen ist, dessen Rauschen ich bereits hörte.


Linie, da war mal einer, der fühlte sich an wie ich, der mal einen kannte, der fühlte sich an wie er...eine Kette gespannt vom hier bis...Danke an Dich, der Du mir vorausgegangen bist, danke Deinem Vorgänger, Danke.




Eines Tages ging der müde Krieger raus, weil die Gewohnheit ihn verurteilt hatte, wieder nach draußen zu gehen. Kaum hatte er die Schwelle seiner Tür überschritten, da gesellte sich der Geist zu ihm. Der Geist ließ sich nicht, wie der müde Krieger, vom Alltag täuschen. Er wusste, er kannte den, den er da aus dem Hause traten sah. Warte nur, sagte der Geist, ich werde Deine Gewohnheit nehmen und werde sie Dir entreißen, um die Müdigkeit für immer zu vertreiben.

Der Geist fuhr in den müden Krieger und entzündete das laue Herz mit dem Feuer der Liebe und dem Zauber des Vergessens. Die Hände waren voller Liebe, der Atem war erfüllt mit Liebe, die Augen waren getaucht in Sehnsucht. Der Fuß entschlüpfte dem Schuh und der nackte Fuß berührte heilige Erde.

Und wo der Fuß die Erde berührte, da öffnete sich die Erde und eine makellose Perle kam zum Vorschein. Die Perle war so schön, dass der müde Krieger sie nicht anschauen konnte ohne das ihm die Tränen kamen. Seine Tränen waren schier unerschöpflich.

Er beugte sich und nahm die Perle in die Hand. Da war ihm, als wanderte die Perle durch seinen Körper und blieb mitten in seinem Herz stecken. Und das Herz las ihm laut vor, was auf der Perle stand.

Die Tage, die Du Dein nanntest
Sie kehren nicht wieder.
Aber jede Träne, 
Die Du beim Anblick der Schönheit vergossen hast,
Schenkt Dir auf Ewigkeit
Ein empfindsames Herz.


Der müde Krieger nickte und setzte sich an dem heiligen Orte nieder. "Ach", sagte er, "ach wie oft bin ich schneller gegangen anstatt bei meinem Herzen zu verweilen. Der Kopf ging seine Runden, doch mein Herz blieb zurück."








Monday, April 8, 2013

In letzter Zeit poste ich wenig, weil für mich eine Phase intensiver Auseinandersetzung mit mir selber angebrochen ist. Das Leben ist für mich ein Traum, in dem ich mich kennenlerne und indem ich mich verstehen lerne, lerne ich meinen Traum und meine Welt zu verstehen.

Auch wenn Spiegel hilfreich sind, Spiegel in Form von anderen Menschen, die mir ihren Traum erzählen, den ich streife, ihr Spiegelbild von mir darstellen, das sie träumen, kommt irgendwann der Punkt, an dem ich mehr über mich in der Stille lerne, mehr von dem erkenne, was mich ohne Worte ausmacht.

Alle Menschen sind gleich, so heisst es. Gleich sind wir vielleicht, weil wir alle sterben werden, aber damit hat es sich mit der Gleichheit. In uns ist die Vielfalt und auch wenn wir alle Menschen sind, so scheinen mir alle Menschen doch so unterschiedlich, wie die einzelnen Planeten am Himmel, die alle so unterschiedlich sind und doch gemeinsam um die Sonne laufen was sie eben zu Planeten macht.

Was macht den Menschen aus und was ist das Einzigartige? Was ist das Einzigartige an mir? Je öfter ich mir diese Frage stelle umso mehr erkenne ich, dass ich in jungen Jahren davor zurückgeschreckt bin. Weil diese Einzigartigkeit mir wie Einsamkeit vorgekommen wäre und ich nicht einsam sein wollte, wie die Planeten sich vielleicht einsam fühlen.

Symbole im Inneren sind die Weggabelungen, die jedem den Weg weisen, bis die Symbole spärlicher und die Orte unbekannt werden. Mir begegnet immer wieder die Unendlichkeit im Alltag und im Inneren. Ich lerne mein Bild kennen im Spiegel der Unendlichkeit. Was weit entfernt scheint ist unendlich nah........