Monday, November 28, 2011

Träumerisches Vorspiel

Zu den unsagbar schönsten Produkten menschlicher Seele gehören die Träume, die einer ersten Berührung vorangehen. Dem Aufblühen einer exotischen Blume gleich, sind die Fasern erfüllt von einem Übermaß an Liebe und Erwartung, satte Farben, zarte Faserenden, die wie ein Efeu nach Halt tasten, die noch nicht fordernd sind, weil sie nichts besitzen, die kein Gewicht besitzen, die offen in tausenderlei Farbwechsel mit Glücksgefühlsmustern aussehen, wie eine Wasseroberfläche, über die ein Wasserflohballet huscht. Und wenn die Angebetete, der Angebetete im Traum berührt wird, dann verschränken sich die Fasern wie eine Schnecke in ihrem Haus und fangen an zu glühen wie Phosphor im Dunkeln. Diese Lichtshow raubt den Verstand, der einfach übersättigt in sich zusammenfällt wie ein Besucher vor einem Bauwerk erhabener Schönheit und Größe.

Sunday, November 27, 2011

Alle sind gleich oder was ich von Hans Eichel lernen kann

Irgendwo da draußen lebt Hans Eichel. Und Hans Eichel war Bundesfinanzminister, war Ministerpräsident in Hessen, war Oberbürgermeister der Stadt Kassel. Er hat fleißig gearbeitet und jetzt ist er alt und will Rente. Nun er bekommt 7100 Euro im Monat und er wollte obendrauf aber noch die Rentenbezüge aus seiner Zeit als Oberbürgermeister und er will gerne auch noch Rentenbezüge aus seiner Zeit als Ministerpräsident.

Das hatte er bislang nicht bekommen, um eine "Überversorgung" zu vermeiden ruhte sein Pensionsanspruch als Oberbürgermeister. Jetzt hat er geklagt und bestätigt bekommen, dass die Stadt Kassel ihm nichts zahlen muss, weil er eine amtsangemessene Rente bezieht.

Was bekommt ein Deutscher ansonsten an Rente?
Der Standardrentner ist eine theoretische Person, die 45 Jahre das Durchschnittseinkommen pro Jahr verdient und Beiträge in die Rentenversicherung einzahlt. Er  kann  in Westdeutschland mit 1.224 Euro, im Osten mit 1.086 Euro Altersrente rechnen. Da aber Arbeitslosigkeit, Teilzeitarbeit und andere Faktoren 6 von 10 Deutschen davon abhalten solange zu arbeiten beträgt die Durchschnittsrente in Wirklichkeit in Westdeutschland bei 697 Euro (Männer 970 Euro, Frauen 473 Euro) und in den neuen Bundesländern bei 826 Euro (1.044 Euro für Männer und 676 Euro für Frauen). 

Zum Vergleich Hartz IV sind 627 Euro.

Ich gönne Herrn Eichel jeden Euro seines Einkommen, für das er nie etwas eingezahlt hat und auf das ein normaler Arbeiter niemals kommen kann. Denn wenn ich 45 Jahre lang mehr als das doppelte Durchschnittseinkommen verdiene, dann kann ich 45*1,8 Rentenpunkte mal 27,20 Euro erhalten und das wären dann: 2.203,2 Euro.

Was hätte ich dafür in 45 Jahren eingezahlt? Nehmen wir an 45 Jahre 19,9 % Rentenbeiträge auf 5.400 Euro Bruttogehalt, denn es geht um die höchste mögliche Rente. Und mehr als 5.400 Euro bringt kein Mehr an Rentenbeiträgen mehr. Dann habe ich 580.000 Euro eingezahlt, hingegen Herr Eichel null komma gar nichts.

Um den gleichen Betrag wie H. Eichel zu bekommen hätte ich, 1.800.000 Euro einzahlen müssen, was ich gesetzlich aber nicht kann. H. Eichel hat null komma gar nichts gezahlt.

Wenn ich als 65 jähriger Mann zur Hannoverschen Leben gehe und mir dort eine Sofortrente für Eichels fiktiven Beitrag von 1.800.000 geben lassen würde, so erhielte ich eine garantierte monatliche Rente von 7.763 Euro.

Mit meinen 580.000 Euro erhielte ich  eine garantierte Rente von monatlich 2.548 Euro. Ein bisschen besser als die 2.200 von der Rentenversicherung. Wären meine Beiträge zur Rentenversicherung jährlich mit 2% verzinst worden wären nicht 580.000 sondern 970.000 Euro vorhanden, für die die Hannoversche Leben eine Sofortrente von 4.072 Euro zahlen würden. Aber wir sind beim Umlageprinzip für alle. Für alle?

Nein nicht für alle, die politische Klasse ausgeschlossen. Wenn wir alle gleich sind, dann müssen auch Politiker für ihre Renten in die gesetzliche Rentenversicherung hinein. Und wer mehr will, der soll selber sparen und vorsorgen. 

Vor unser aller Augen bedienen sich diese Menschen, ohne dass es jemanden stört. Die Politiker müssen uns doch für doof halten. Deswegen bezahlen wir Verbraucher jetzt die Stromnetzgebühren der stromintensiven Industrie, schließlich sind wir alle doof und auch ein Renter mit durchschnittlich 927 Euro monatlich  kann nochmal 26 Euro jährlich schultern.

Für mich sind diese Politiker abgehoben und haben kein wahres Mitgefühl. Sie sind gierig geworden.



Quellen für die Zahlen zur Durchschnittsrente www.handelsblatt.com. Ansonsten der Online Sofortrechner der Hannoverschen Leben.

Wednesday, November 23, 2011

Ver-laufen

Für manche Tage gilt bei mir: Ich habe mich verlaufen.

Die Welt um mich herum ist im Wandel. Mir erzählen Bekannte, wie sich die Arbeitswelt verändert, wie der Arbeitsdruck erhöht wird, aber der Respekt vor den Mitarbeitern, die mehr Leistung bringen, auf der Strecke bleiben.

In den Haushalten der 50er Jahre waren weniger Haushaltsgegenstände als in heutigen Haushalten, doch viele Menschen hatten eine Arbeit mit Festvertrag und sie hatten Chefs, die das Wohl der Mitarbeiter noch ernst nahmen. Nach einem verlorenen Krieg, da war noch klar, dass es darum geht, dass alle besser leben können.

Das ist lange vorbei, der Krieg ist vergessen und der Krieg um die Herzen der Menschen ist auch entschieden. Konsum und Profit beherrschen den alltäglichen Moment.  Liebe wird durch Shopping ersetzt und  das Gefühl ein wertvolles menschliches Leben wird durch die Menge an Geld, die ich heute verdient habe ersetzt. Kein Geld, kein Wert, kein Konsum, keine Liebe. Da verstehe ich schon, warum erwachsene Männer Videos von sich in das Netz stellen, wo sie Liebe mit einer Gummipuppe haben. Es sind nicht mehr die Menschen, um die es geht. Alles wird zum Gegenstand des Konsums.

Inmitten all dieser hypnotisierten Menschen, die heute den Arbeitsplatz ihres Bruders Kain für einen -vielleicht- Aufstieg in der Zukunft verkauft haben, meine innere Mitte zu behaupten, meinen Schwerpunkt in wehrhafter Liebe zu verwurzeln und die Konsumparolen ins Nirvana zu schicken, wo sie am Ende des Universums, im Dunkel und der Kälte der sonnenlosen Weiten für Deutschländer und Maggisuppen trommeln können, das alles ist Arbeit, die sich lohnt.

Sunday, November 20, 2011

Wir sind freiwillig wo wir gerade sind.

Im Alltag treffe ich häufig aus Situationen in denen ich mich ungerecht behandelt fühle. Da will sich ein Mensch in der Schlange vormogeln. Da will mir jemand zu viel in Rechnung stellen. Da werde ich mit meinen Leistungen nicht wertgeschätzt.

All diesen Gefühlen gemeinsam ist, dass ich mich unfrei in der Situation erlebe. Mir wird etwas aufgezwungen, was ich nicht bestellt habe. Wenn ich diese Situationen des Alltags unreflektiert erlebe, dann entwickle ich mich weiter zu einer Form der Betriebsblindheit. Sich ungerecht behandelt zu fühlen wird bei mir zu einem Automatismus.

Dabei tue ich doch alles in meinem Leben freiwillig. Ich entscheide mich arbeiten, einkaufen oder zum Sport zu gehen. Alles was mir dort passiert kann ich jederzeit sein lassen. Ich muss nicht, ich will es tun. Und sobald ich das erkannt habe, übernehme ich die Verantwortung für mein Leben. Alles was mir passiert, passiert mir, weil ich mich vorher dazu entschieden habe und wenn es mir nicht gefällt, dann kann ich andere Wege beschreiten.



Ich hab' die Wahl - immer.

Wednesday, November 16, 2011

Liebe ist...

Liebe ist, dem inneren Kind sein Kinderzimmer zuzugestehen auch wenn alle 'Erwachsenen' um mich herum sooooooooooo ernst sein wollen...

Nieder mit dem Ernst - alle Macht den Kindern.

Tuesday, November 15, 2011

KFZ-Versicherungen

Tja, da habe ich mal Versicherungspreise verglichen und festgestellt, dass ich noch ca. 35 Euro im Jahr sparen könnte, wenn ich zu einer anderen Versicherung wechsle. Die KFZ Versicherung bei der ich jetzt bin, ist kompetent, gut organisiert und wenn es mal Probleme gab, haben die immer sofort geholfen.

Auf der anderen Seite sind Versicherungen letztlich Geldangelegenheiten und warum 35 Euro verschenken, wenn es nicht sein muss?

Nebenbei ist der Versicherungsmarkt für KFZ-versicherungen hoch ruinös geworden. Eigentlich verdienen die Versicherungen kein Geld mehr und unterbieten sich gegenseitig, um Kunden zu sammeln. Die Autokonzerne verkaufen zusammen mit Neuwagen auch Versicherungen und was kommt dabei raus? Ein gesättigter Markt, fallende Preise, fallende Löhne - tja und günstigere Versicherungen.

Was würde der spirituelle Großvater tun. Kümmert sich die große Mutter um Versicherungen und Geld?

Monday, November 14, 2011

Fortschritt

Meine Großeltern hatten ein ungeheiztes Plumsklo. Wer auf den Topf wollte musste das Haus verlassen und das Häuschen betreten, wo es einen breiten Holzsitz gab in das eine runde Öffnung gesägt war. In der Öffnung steckte ein klobiger Deckel. Statt Toilettenpapier gab es alte Zeitungen, denn meine Großeltern hatten ihre eigene Sicht der Dinge, wofür die Zeitungen gut sind, wenn sie alt sind.

Wenn das Klo voll war, musste ein großer Bottich geleert und der Inhalt vergraben  werden, was die Enkelchen gerne gegen eine kleine Belohnung taten.

Heute habe ich ein WC mit Zentralheizung und vierlagiges Klopapier. Was für ein Fortschritt.

Sunday, November 13, 2011

Über das Versagen von Besserwissern

Schon Patanjali weist in seinen Yogaunterweisungen daraufhin, dass der Lernende sich davor hüten muss, zu glauben er wisse bereits etwas. Wie will ich spirituelle Fortschritte erreichen, wenn ich glaube, ich wüsste schon Bescheid.

Diejenige Instanz in uns, die einen Prozess kennt um alles zu erklären, diese Instanz nennt sich Verstand. Je mehr Details und Fakten ich sammle, um so mehr sagt mein Verstand, "He Ray, jetzt lass' uns mal logisch ableiten, was hier fehlt, um alles zu erklären. Der Verstand weiß es einfach besser.

In der Arbeitswelt treffe ich manchmal auf den Typ Chef, für den alles um ihn herum sehr einfach ist. Auf der Arbeit wird nicht gearbeitet, sondern die Mitarbeiter beschäftigen sich mit Kleinigkeiten, Nichtigkeiten, die 'mal eben so' gemacht werden können. Ist doch klar, weil die wirklich wichtigen Arbeiten, bei den Chefs landen und wenn die nicht alles selber machen würden, dann klappte sowieso nichts. Der Chef weiß es einfach besser.

Vor hundert Jahren haben die Physiker das Weltbild der Menschheit verändert, als sie die Relativitätstheorie, die Quantentheorie, die Dualität von Welle und Partikel entwickelten. Diese Physiker betrachteten die Welt von neuen Standpunkten. Einer von ihnen war Niels Bohr, den die meisten wegen des Atommodells kennen. Als Abraham Pais nach dem ersten Weltkrieg ein Forschungsstipendium bei Bohr erhält und das erste Mal auf Bohr trifft, da erzählt Bohr von sich, dass er ein Dilettant sei. Er müsse jede neue Frage vom Standpunkt völliger Unwissenheit aus angehen.  - Bohr wusste es einfach besser.

Bohr und Einstein

Ich wünsche allen meinen Bloglesern die Gelassenheit, sich in Gegenwart von Besserwissern gerne als Dilettant zu fühlen. Der Dilettant hat eine echte Chance auf Wissen, der Besserwisser nicht mehr.

Saturday, November 12, 2011

Buschkänguru

Es war einmal ein Buschkänguru, dass wollte singen lernen. So stand es morgens früh auf, lauschte den Vögeln und erhob anschließend seine Stimme, um den Gesang zu imitieren. Es dauerte nicht lange, da sang das Känguru genauso schön wie die Vögel und die Vögel begleiteten das Känguru überallhin und wurden seine Freunde.

Dann hörte das Känguru eines Tages Menschen singen und es fand den Gesang wunderschön und so zog es in die Nähe von Menschen und übte sich im Gesang. Es dauerte nicht lange, da sang das Känguru so schön wie die Vögel und da kamen die Menschen und nahmen es auf und ließen es gegen Geld für andere Menschen singen.

Als das Känguru den Gesang der Delfine und Wale hörte, da wollte es weiter ziehen, um diesen Gesang zu erlernen. Aber die Menschen ließen es nicht zu. "Du bist nur ein Tier. Du gehörst uns. Du hast hier zu singen", sagten sie zum Känguru.
Aber die verletzte Seele des Kängurus wollte nun nicht mehr singen und so hörte es auf zu singen. Da konnten die Menschen kein Geld mehr mit ihm verdienen und sie überlegten ob sie es aufessen sollten und aus dem Fell eine schöne Handtasche machen sollten. Sie sahen in dem Känguru ein Gottesgeschenk, dass ihnen Glück und Wohlstand bringen sollte aber eine warme Mahlzeit ist doch auch etwas - so sagten sie sich.

Als sie das Känguru zum Schlachthof fuhren, wo so viele Tiere starben, da fuhr der große Geist in das Känguru und es sang so schön und gefühlvoll, dass die Metzger dachten, es stecke eine echte Sängerin in dem Känguru. Sie ließen das Känguru laufen, weil sie nicht im Gefängnis landen wollten.

Von Zeit zu Zeit sehen Menschen auf Segelschiffen ein Känguru mit Delfinen. Manchmal sehen sie ein Känguruh auf Walfischen reiten. Doch keiner glaubt ihnen, denn wir alle wissen, dass dies nur Seemannsgarn ist.

Oh Du fröhlich, oh du selige, gnadenreiche Weihnachtszeit.

Friday, November 11, 2011

Ruhig mal schlecht fühlen

Sich immer und überall wohlzufühlen ist schön und nicht selten ist diese Vorstellung beliebt bei Menschen, die gerne träumen. Wer gerne träumt liebt das Wohlgefühl, das mentale Bilder speisen, wie Pellets den Pelletofen.

Doch die Sonne kennt den Schatten, das Feuer die Asche und all die guten Gefühle kennen auch Traurigkeit und Unwohlsein. Wenn das innere Wohlbefinden so groß ist, dass wir unsere Verletzungen nicht mehr spüren oder sehen, dann schaffen sie sich Gehör, in dem der Körper krank wird. Beschwerlich gehen wir dann den Weg der Heilung, den eine Achtsamkeit für schiefe Zwischentöne der Seele vielleicht gar nicht erst notwendig gemacht hätte.


Thursday, November 10, 2011

Die Nordseelüge oder wie wir alle hintergangen werden (gemein!!!)

Am Wochenende war ich bei der Nordsee.  Aber zu meiner großen Enttäuschung war die Nordsee nicht da. Da werden Jahr für Jahr Millionen für Deiche ausgegeben und es wird Werbung für die See gemacht. Alles kalter Kaffee. Wir werden Opfer einer großen Medienlüge.



Wednesday, November 9, 2011

Kinderwelten

Es gibt keine Abkürzung zur Liebe. Es gibt keinen Geheimpfad, um mein inneres Kind zu treffen. Der kleine Ray sitzt inmitten seiner Kinderwelt und fühlt die Verletzungen längst vergangener Zeiten, die in seinem Herzen so frisch und lebendig sind, als wenn das kleine Kinderherzchen gerade noch heftig geklopft hat und nun unschuldig einem neuen bunten Tag ins Auge blickt.

Kommen und gehen lassen.