Wednesday, June 30, 2010

Konkurrenz ist allgegenwärtig

Wir leben in einer Vergleichsgesellschaft. Mein Auto, meine Villa, mein Geld, meine Frau. Es scheint gut zu sein, wenn ich mehr besitze als andere, das sagt die Werbung, die Illustrierten, das sehen wir an dem Verhalten in der Wirtschaft. Der augenscheinlich Besitzende wird hofiert, der Abhängige wird  rumkommandiert.

Diese Lebensweise treibt eine Wirtschaft an, die die Umwelt vergiftet. Sie vergiftet aber auch die Seelen der Menschen die glauben, sie könnten jemals mehr oder besser werden als andere.

Alle Menschen sind gleich, so einfach ist das. Wir haben mehr oder minder denselben Körper und eine vergleichbar aufgebaute Seele. Was uns unterscheidet, sind die Wege, die wir gehen und die damit verbundenen Erfahrungen.

Es gibt einen Fluß, dem wir folgen können. Wenn wir das tun, dann fügen sich die Dinge. Wenn ich nach innen lausche und spüre was ich tun möchte und dem folge, dann gehe ich einen Weg mit Herz. Und auf diesem Weg mit Herz wird meine Seele gefüllt, mein Körper genährt.

Folge ich dem Wettbewerb, indem ich der Beste zu sein versuche, dann verfehle ich häufig meinen Fluss und werde Dinge tun, die mich auslaugen. Jahre später schaue ich auf meine Siege und meinen Besitz und denke sehnsüchtig an die Zeit zurück, als ich nur meinem Herzen folgte - doch nun bin ich eingemauert in Sachzwängen einer Konkurrenzgesellschaft.

Der erste Weg zu sich selbst zurück ist die Aufgabe jedweden Konkurrenzstrebens. Es ist egal, was andere besitzen. Mein Glück hier und heute ist viel wichtiger als jeder Sieg. Mein Glück ist wie ein Virus. Es springt über und verbreitet sich.

Mein Sieg hingegen, wenn macht der glücklich?

2 comments:

Wie wirklich ist die Wirklichkeit? said...

Ich fand den Werbespot in den Neunzigern immer lustig: Mein Haus, Mein Auto, Meine Jacht! So lustig finde ich das heutzutage nicht mehr, denn es spiegelt nun mal unsere Gesellschaft 1:1 wider. Die Ignoranz und Oberflächlichkeit der Leute ist erschreckend und widerwärtig. Immer nur auf den eigenen Vorteil bedacht und bestrebend die geputzte Oberfläche für alle Anderen glänzend zu halten.
Das Prestigeverhalten der Leute führt zu Klassenbildung und Ausgrenzung und dem Streben danach, zumindest dem Nachbar zu gefallen und ihn im Besten Falle neidisch zu machen.
Die Werbung hat das Verhalten erkannt, es aufgegriffen und noch immens verstärkt.
Es werden Begierden geschürt und Sehnsüchte geweckt. Diese Sehnsüchte bestimmen bald das komplette Leben und je höher man gesellschaftlich rückt um so auschweifender und dekadenter werden diese Sehnsüchte ausgelebt.
Während auf der einen Seite der Welt Menschen sterben, werden auf der anderen Seite an einem Abend Summen auf den Kopf gehauen die einem Neuwagen entsprechen!
Es werden Wälder vernichtet, Ozeane verschmutzt und die Erde verseucht. Es werden Kriege zur Machterweiterung und -erhaltung geführt und Menschen aus dem Leben gerissen, ohne ihnen irgendeine Perspektive zu geben.
Die Welt wird in Gut und Böse unterteilt und je länger ich auf dieser Erde bin, desto auffälliger wird es, wer wirklich die Bösen sind.
Schon in der Bibel stand: Macht euch die Erde Untertan! Wohin das geführt hat wissen wir heute! Dabei gilt es im Einklang mit der Natur zu Leben. Sich nur so viel zu nehmen wie man auch wirklich braucht!
Die Realität sieht anders aus. Wir häufen an, um Reichtum zu erlangen und verteidigen diesen in der Endkonsequenz bis zum Tod! Wir nehmen nur - wir geben nie! Wir führen Kriege und unterdrücken alles was auf diesem Planeten sein Dasein findet. Wenn wir könnten, würden wir nicht einmal vor anderen Planeten, Halt machen.
Wir wollen immer so selbstbestimmt sein und suchen unsere Freiheit in der Demokratie. Eine scheinheilige Freiheit ist das, die uns immer wieder mit gespaltener Zunge vermittelt wird.
Die Freiheit der Demokratie besteht doch nur für die Wenigen, die den Faktor Macht für sich beanspruchen. Sie belügen uns täglich um ihre Macht zu erhalten. Querdenker werden denunziert und ausgegrenzt. Die Macht bleibt IMMER in ihren eigenen Reihen.
Wie eine Blutlinie die sich durch die Geschichte zieht. Reichtum den Reichen - Armut den Armen!
Gestützt durch Gesetze die SIE beschließen! Geschützt durch Kriege die SIE hervorrufen und die WIR führen!
Jeder Schrei nach wirklicher Freiheit wird im Keim erstickt. Jegliche erkämpfte Freiheit wird zu Nichte gemacht und aus der Geschichte radiert.
Keiner von ihnen braucht freie Individuen. Freie Individuen lassen sich nicht lenken und unterdrücken!
Die Menschen erkennen nicht das sie diesen Wohlstand der Wenigen tragen. Sie werden ruhig gehalten und beschäftigt. Und ihnen wird immer wieder propagiert wie gut es ihnen doch geht, indem man ihnen die Armut in dritte Welt Ländern aufzeigt, für die sie doch eigentlich selbst die Verantwortung tragen.
Die Reichen leben in ihren abgeschotteten Kreisen und bekommen den Luxus schon mit der Muttermilch verabreicht. Das Pseudo-Gewissen wird mit Wohltätigkeitsgalas und Spenden beruhigt, die letztlich aber auch nur dem Prestige dienen.
Kranke Systeme werden am Leben gehalten, wie eine Mutter die ihrem wissentlich drogensüchtigen Adoptivkind, immer und immer wieder Geld in die Hand drückt und letztlich den Rest der Familie nicht mehr ernähren kann. Die eigenen Kinder sterben, weil das Adoptivkind die nötige Autorität besitzt und die besten Lügen erzählt!
Wann ist der Zenit erreicht? Wann werden wir verstehen?
Wir sind schon drei Schritte vom Abgrund entfernt und warscheinlich ist es schon zwanzig nach zwölf!

Ray Gratzner said...

Lieber Gobi,

diesem übervollen, von Herzen kommenden Kommentar kann ich wenig hinzufügen, außer dass ich von meinem Standpunkt aus die Dinge ein wenig positiver sehe, was die Aussichten auf Freiheit angeht.

Ich meine ich kann mich persönlich befreien, wenn ich meine Absicht darauf richte, dies kann mir durch die Umstände eines unterdrückerischen Staates schwerer gemacht werden, aber zu einer jeden Befreiung gehört nun mal auch ein Zwnag, aus dem ich mich befreien will.
Liebe Grüße Rainer