Sunday, November 30, 2008

Der Alte Post 2 von 2


Der Entenmeister, eine wahrhaft weiser und in Zauberkunst erfahrener Enterich, herrschte über den heiligen See, der die heilige Frucht der Waldfee bewahrte.

An diesen See kam durstig der Bär. Er sprang ins Wasser und trank und er schlug zwei Fische.
Alle Tiere die kleiner waren als er bekamen es mit der Angst. Diese Bär könnte alle fressen. Doch Wu, so hieß der Entenmeister blieb ruhig.

Er näherte sich dem Bären und sprach, "He mein Guter, bist du nicht mehr durstig und bist du satt?"
"Was geht es dich an, Nachspeise?", gab der Bär zurück.

"Nun ich bin der Wächter des Sees und du bist Gast in meinem See: Ich möchte dich bitten jetzt zu gehen, denn ich habe dich nicht eingeladen. "

"Seit wann befiehlt das Essen, wohin der Bär zu gehen hat." Der Bär sprang vorwärts und hieb mit seiner Pranke nach Wu.

Doch der Entenmeister beherrschte seine Kunst makellos. Er wandte seine Aufmerksamkeit auf den Fakt, dass Größe belanglos sei. Er ignorierte die Vorstellung des Bären groß und gefährlich zu sein.

Wu wurde nicht größer und der Bär wurde nicht kleiner aber auch die Welt wurde nicht anders und so blieb der Bär abrupt stehen und wirkte orientierungslos. "Wo bist Du, Nachtisch?", rief der Bär böse, denn er vermochte Wu nicht mehr zu erkennen. Er sah nur eine riesige Seefläche um sich herum, so groß, dass er das Ufer nicht mehr erkennen mochte.

Wu hatte seinen Platz auf dem Wasser nicht verändert, nur in seiner Wahrnehmung war der Bär sehr klein geworden. Wu pustete ein wenig in Richtung des Bären und der Bär dreht sich um und ging.

Da kamen alle ängstlichen Tiere und sprachen: "Wie hast Du das gemacht?"
"Nun, das war nichts", sagte der Enterich bescheiden... "Indem ich mich darauf besann, dass die Größe keine Bedeutung hat, konnte ich den Bär besiegen, denn ihm war seine Größe wichtig. Ich nahm ihm seine Größe und seinen Glauben daran und da hatte er verloren."

"Können wir das auch?", fragten da die Tiere.

"Ja gewiss, ihr müsst lernen zu spüren, dass ihr keine Größe besitzt. Meditiert wie ihr als Berge den Himmel berührt oder als Kiesel in die kleinsten Erdspalten fallt."

So gründete Wu die berühmte Akademie der Waldfeefrucht und lehrte die Tiere die Größe zu wählen, die ihnen angemessen schien.

"Schöne Geschichte", sagte ich. "Und was lehrt sie mich?"
"Setz dich in diesen Sessel", sagte der alte Mann. Wir wurden beide wieder größer und ich setzte mich in den Sessel des Alten.

Augenblicklich wuchs ich zu einem Riesen. Vorsichtig ließ ich mich aus gewaltiger Höhe herab. Mir war übel. Der Alte griente und deutete auf beide Sessel.... "Wähle mein kleiner großer Schatz."

Er winkte mir zu und verschwand irgendwo unter den Sesseln.

Saturday, November 29, 2008

Der Allte, Post 1 von 2


Alle hatten mir lange Zeit vorher schon erzählt, dass der Alte - und sie flüsterten das Wort der Alte - also alle hatte mich vor dem Alten gewarnt.

"Der Alte versteht kein Spaß, der Alte frisst kleine Kinder." Obwohl bei Nachfragen hatte das niemand beobachtet. Man tauschte sich auch gerne flüsternd darüber aus, ob schon jemand den Alten beim Kinderfressen beobachtet hätte, aber hatte keiner....

Mit anderen Worten, nachdem ich lange Zeit aufgezogen worden war, was wohl bei meiner ersten Begegnung mit dem Alten passieren würde, ging ich mit gespannten Erwartungen in sein Haus, nachdem mich seine Einladung erreicht hatte.

Ich trat in sein Haus, dass mich mit einem würzigen Geruch begrüßte. "Hier werden häufig Räucherstäbchen abgebrannt", dachte ich.

Während ich durch den Flur ging, kam mir das Haus des Alten sehr gewöhnlich vor. Dann kam er um die Ecke. Er stand vor mir, aber er musste in etwa die Größe eines Kindes haben und ich war sehr verdutzt.

"Was?"

"Äh, nichts"

"Was?"

"Nichts - vielleicht nur hätte ich einen größeren Mann erwartet."

"So, größer? Warum? Hat Größe denn je schon einmal etwas wichtiges bedeutet?" Seine Stimme klang hart und ich war mir nicht sicher, wie ich ihn einschätzen sollte. Also sagte ich gar nichts.

Er schien zu ahnen, dass ich nichts mehr sagen würde, denn er drehte sich um. "Folge mir...."
Er bog um die Ecke und war verschwunden als ich in das Zimmer eintrat in der eine Sesselecke stand. Unwillkürlich ging ich auf die Sessel zu.

Der Alte kam von nebenan herein und machte ein raschelndes Geräusch als er durch einen Perlenvorhang schritt. Jetzt hatte er meine Größe.

"Was ?"

"Nichts."

"Was?"

" Wo ist der andere Alte? Der kleine, der Zwerg."

Er musterte mich von oben bis unten. "Als ob Größe je etwas bedeutet hätte", murmelte er und ich setzte mich in den Sessel auf den er mit der Hand wies.

Kaum saß ich im Sessel schien es mir, als schrumpfte ich und ich würde so klein wie eine Maus.
Der Alte setzte sich mir gegenüber hin und grinste... "Wie gesagt, als ob Größe je etwas bedeutet hätte."

Mir persönlich war meine Winzigkeit sehr beunruhigend und ich blickte mich um, ob nicht eine Katze in der Nähe wäre. Unruhig rutschte ich vom Sessel und stellte beim Berühren des Bodens fest, dass ich meine alte Körpergröße zurückgewonnen hatte, während mir auf dem anderen Sessel ein Zwerg mit blendendweißen Zähnen zugrinste.

"Verstehe es doch. Ray...Größe zählt nichts. Trenne dich von der Größe wenn du die Welt in ihrer wahren Natur kennenlernen willst."

Unwillkürlich nickte ich. Ich versuchte seine Gefühle auszumachen. Eine Woge freundlicher heiterer Gelassenheit, gepaart mit einem Schuss Schadenfreude schlug mir entgegen.
Meine Füße begannen zu schrumpfen, während ich mich auf seine Stimmung konzentrierte. Ohne Nachzudenken ignorierte ich diese Wahrnehmung und liess mich auf diese variable Größenwelt ein. Ich vertraute dem Alten.

Ich befand mich mit ihm schließlich in gemeinsamer Größe auf dem Teppich neben zwei gebirgshaft großen Sesseln.

"Ich will dir jetzt mal die Geschichte vom Bären und dem Entenmeister erzählen."

Wird fortgesetzt

Thursday, November 27, 2008

Schönheit


Wem ist es schon passiert, dass er angesichts der Schönheit stehen blieb und alles unterbrechen musste, womit er gerade beschäftigt war?

Vielleicht so, als ob die Schönheit, die ich sehe mich in ein Loch fallen lässt, dessen Wände so schön sind, dass ich sie nicht zu berühren wage. So bleibe ich lange gefangen und erfüllt von Schönheit.

Wann aber bin ich das letzte Mal stehen geblieben, weil mich die innere Schönheit eines Menschen in den Bann gezogen hat? Ist denn innere Schönheit nicht strahlender, leuchtender, erhebender als jeder äußere Schein...

Von Zeit zu Zeit sehe ich so einen Menschen, aber sie sind selten und ich will sie in ihren Bahnen nicht stören. Sie wie seltene Kometen über den Alltagshimmel ziehen zu sehen, ist schön.
Wer ihnen begegnet, findet für einen Moment lang sein Herzlicht im Takt mit dem Glück... Und dann sind sie fort.

Sunday, November 23, 2008

7000 Mann


7000 Männer standen um einen Baum herum. Sie hatten eine wilde und aufregende Zeit. Wenn einer am Rander der 7000 einen Witz erzählte, dann wanderte der Witz auf vielen Wegen durch die Menge und wenn der Witz schließlich zum Erzähler zurückkehrte, dann war der ursprüngliche Witz verändert und kaum wieder zu erkennen.

So fragte ein Mann seinen Nachbarn, "Was ist der Unterschied zwischen Mann und Frau?"

"Ich weiß nicht", erwiderte der Nachbar.

"Tja, dann werde erstmal erwachsen - hehehe", gab er anzüglich lachend zurück.

Ungefähr zwanzig Minuten kehrte der Witz zurück. Ein Fremder fragte, "Kennst Du den Unterschied zwischen Grün und Blau?"

"Ich weiß nicht."

"Nun dann lerne erst einmal sehen und sieh, dass Grün die Kraft aufnimmt und Blau das Leben spendet."

Der Mann nickte dankbar. "Oh wie fein", dachte er. "Da kann ich die 7000 Männer nutzen, um den Sinn des Lebens zu ergründen."

Und er sprach wieder seinen Nachbarn an. "Kennst Du den Unterschied zwischen einem sinnvollen und einem sinnlosen Leben?"

Der Angesprochene nickte, "Sag' du ihn mir."

"Nun, als Mann sich eine Aufgabe suchen, Kinder zeugen und an Gott glauben." Er zuckte mit den Schultern. "Ich fürchte, das war's."

Sein Nachbar wandte sich um und erzählte das Gehörte weiter.

Schließlich klopfte jemand an seine Schulter. Er sah einem Mann in die Augen, der ihm wie ein eineiiger Zwilling ähnelte. Dieser fragte, "Der Sinn des Lebens, kennst Du ihn?"

"Sag' Du ihn mir", sagte er erwartungsvoll zu seinem Spiegelbild.

"Der Sinn des Lebens ist für jeden Menschen anders. Insgesamt versuchen alle Leben die Gruppe voran zu bringen, die zu groß geworden ist, um von einem Leben sinnvoll gesteuert zu werden. Manche Frage, die wir stellen, mag eine Frage an alle Menschen als Gruppe sein."

An diesem Tag stellten 7000 Männer 7000 Fragen, doch jedem Einzelnen wurden nur zwanzig Antworten von den 7000 zuteil.

Näher....


Egal wieviel wir im Leben in den Augen unserer Mitmenschen erreicht haben. Status und soziale Anerkennung ändern nichts daran, dass ohne menschliche Wärme, Nähe und Liebe das Leben sinnlos und leer ist. Viele Menschen die den sozialen Mount Everest bestiegen haben leiden unter der Isolation oder sind für ihre Umwelt eine Bürde, weil sie ihren Egoismus ohne Rücksicht auf andere Leben.

Menschliche Nähe ist heilsam. Berührungen sind die spürbare Nähe. Wir sehen das z.B. an Babys, die nicht berührt werden. Sie sterben einfach. So kann menschliche Nähe eine erste Hilfe für ein sinnloses und leeres Lebens sein.

Um Hilfe zu zulassen oder welche zu geben, muss ich meine Gefühle ernst nehmen und wertschätzen können. Es zu zulassen, einfach da zu sein und mit jemandem einen Moment teilen.

Nähe ist das Hallo auf der Straße. Menschliche Nähe ist im Alltag überall vorhanden, wenn wir es zulassen. Mit jeder Berührung reißen wir eine Wand nieder, geben wir einer einsamen Seele Gesellschaft, spenden wir das Gefühl der Verbundenheit. Der Geheimnis der Berührung und der Nähe ist das Menschen beginnen, sich selbst zu lieben.

Menschliche Nähe ist mir und sollte uns ein wirkliches Herzensbedürfnis sein.

Tuesday, November 18, 2008

Astraryllis erstes Stöckchen



Astraryllis hat Ihr erstes Stöckchen geschaffen. Bravo.

Welches Buch (oder DVD oder CD) würdest Du gerne

1. dem Papst
2. Freud
3. einem bestimmten Lehrer aus Deiner Schulzeit
4. einem Gentechniker
5. Eurer Mutter
6. Eurem Vater
7. einer beliebigen Person (bitte diese Person kurz in Worten beschreiben)

schenken? Und warum (Bitte einen kurze Beschreibung schreiben)?

1. Dem Papst: Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums und Du sollst nicht merken von Alice Miller. Damit er mal die schwarze Pädagogik und die kirchliche Vergangenheit richtig genießen kann.
2. Freud: Jeffrey M. Masson Was hat man dir, du armes Kind getan. Kritische Auseinandersetzung mit Freuds Unterdrückung der Verführungstheorie. Den Missbrauch von Kindern wird ignoriert.
3: Einem bestimmten Lehrer deiner Schulzeit: Die Wahrheit über Max Lampin von Roland Topor, um meinen Aversionen ein wenig freien Raum zu gestatten.
4: Einem Gentechnker: Jurassic Park von Michael Crichton, weil nicht alles was man machen kann auch gemacht werden sollte.
5: Meiner Mama: Leider verstorben...
6: Meinem Papa: Leider verstorben...
7: Angela Merkel: Film die Brücke. Mehr als 60 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg schicken wir Deutsche junge Leute in den Krieg... Wer sich einmal die Freude der Menschen nach Kriegsende über das Kriegsende anschaut weiß es, es gibt nichts, dass es lohnt mit anderen Krieg zu führen...Frau Merkel bringen sie die Kinder heim, aber nicht erst im Sarg....

Dieses schöne Stöckchen darf mitnehmen, wer will......

Monday, November 17, 2008

Der Lemonade Award


Ich erhielt den Lemonade Award von Lea vom Blog Ocean of Perspectives. Sie bekam den Award von Mar Matthias Darin von The Matthias Chronicles.

Lea ich danke Dir und ich kann sagen, dass Du einen feinen und besuchenswerten Blog hast, den ich meinen Lesern zu einem Besuch an das werte Herz lege.

Die Regeln dieses Award:

* Packe das Logo auf Deinen Blog oder Post.
* Nominiere mindestens 10 Blogs die große Werte zeigen oder denen du dankbar bist!
* Vergewissere Dich, dass Du die Nominierten innerhalb des Posts verlinkst.
* Lass' Sie wissen, dass sie den Award bekommen haben indem Du einen Kommentar bei Ihnen auf dem Blog hinterlässt.
* Teile die Zuneigung und verlinke diesen Post mit der Person von der Du den Award bekommen hast.

So liebe Leser nun helft mir bitte die Awards zu vergeben und die Nominierten sind - Tatatataaaa (Und Barbara, wenn Du ihn nicht posten willst, dann schreib dioch mal ein Gedicht über Limonade ;-))

Deutsche Blogs

Ahora

Astraryllis

Chakrablog

Flowerpower

Hier und Jetzt

Leben und so weiter

Mach das Beste aus Deinem Leben

Und wer jetzt keinen Award bekommen hat - Nicht traurig sein, denn ich muss noch weitere Awards vergeben.....

English Blogs

Gewgaw Writing

Journals of Enreal

AVC's Blog

Whole Living Today

Jasmin's Heart

A Painting a Day by Veronica Escudero

The Big Picture A Novel

Kimmy Sharing Light

Chicken Heart

Dolly's Daily Diary

Sunday, November 16, 2008

Schrumpfherz II

Lover of life alias Jürgen hat ein paar wunderbare Kommentare auf meinem Post Schrumpfherz hinterlassen, die für sich allein schon einen Artikel zu dem Thema - wie wertschätze ich Menschen in Armut? - ergeben. Meine Empfehlung lest sie mal im Original.

Jürgen sagt sinngemäß: Obdachlose besitzen inneren Reichtum. Um das zu erfahren muss man nur mit Ihnen in Kontakt treten, ihnen in die Augen schauen. Er begegnet Ihnen ehrenamtlich in der Pflasterstub.. Freunde hat er unter Ihnen gefunden.

Auch wenn deutsche Mitbürger Anspruch auf Sozialhilfe haben, so sind viele unter den Obdachlosen nicht mehr in der Lage ihre Rechte auch wahrzunehmen. Hinzu sind Reformen gekommen, die die Hilfe für unsere Ärmsten weiter eingeschränkt haben. Unter den Obdachlosen gibt es auch Ausländer, die keinen Anspruch auf Sozialhilfe haben.

Umso schöner ist es zu erleben, wieviel Hilfsbereitschaft und Geben bei den Bürgern (im Besonderen die Freiburger) vorhanden ist. Wer helfen will oder interessiert ist kann einen Wohnungslosentreff in seiner Nähe aufsuchen.

Was mich persönlich bei Jürgen beeindruckt ist sein persönliches Engagement, selbst für andere Menschen einzutreten.

Elfe hatte den Vorschlag, den Obdachlosen in die Augen zu schauen und Ihnen eine Vision der Fülle zu schenken. Auch diesen Vorschlag finde ich sehr schön, weil er positive Energie auf arme Menschen richtet, statt Ablehnung und Abscheu...

Trinergy erlebte Geben mit Kindern und war fasziniert von der Freude und der Kraft die Menschen entwickeln , die anderen helfen wollen. Sehr inspirierend und ansteckend!

Astraryllis fragte sich, was der Staat den Menschen gewährt.

Ahora machte einen Buchhinweis auf "Das unpersönliche Leben" von Joseph.S.Benner. Sie sagt: "Je mehr wir lernen unsere Persönlichkeit nicht mehr in den Vordergrund zu stellen, um so mehr fühlen wir uns mit jedem Menschen gleich." Ja, Barbara, Recht hast Du.

Über diese vielen schönen Gedanken war ich sehr erfreut, dass ich sie nich einmal in diesem Post würdigen wollte.... Danke Euch.

Krank, was für ein Glück...


Seit Freitag abend ist meine Stimme weg und mein Körper sagt mir, "Alarm, Eindringlinge entern Lunge und Hals." Während es für meine Umwelt eine Erleichterung ist, wenn ich einfach mal die Klappe halte, beobachte ich die Invasoren aufmerksam.

Anstatt mich als armes krankes Opfer zu fühlen, versuche ich diesmal meine innere Einstellung zur Krankheit bewusst zu ändern.

Ich sage mir: "Schön das du da bist. Krank zu sein ist gut für mich, denn ich kann etwas über mich lernen. Kommt Ihr lieben Viren, und Bakterien, legt eure Lätzchen an und lasst es euch gut gehen. Am Ende wird mich etwas Negatives verlassen haben."

Und was soll ich sagen, anstatt mich wie sonst elend zu fühlen, klappt es. Ich fühle mich glücklich trotz krank sein und das ist allemal besser als krank und unglücklich.
Glück findet im Inneren statt.....

Was liegt auf meiner Badezimmerunterspiegelablage?


Luiza hat mir ein Stöckchen zugeworfen, dass Sie von Rufus hat. Danke Luiza.


Was liegt denn nun auf meiner Badezimmerunterspiegelablage?

  • Ein Stück Olivenseife
  • Kamm
  • Brillenetui
  • Kleine Döschen....
Und das war es schon ;-) Wer immer dieses Stöckchen aufnehmen mag es tun, denn es mag Menschen mit sehr aufregenden Badezimmerunterspiegelablagen geben... HeHeHe...

Sunday, November 9, 2008

Schrumpfherz

Der Mensch mag tun und leiden, was es auch sei, er besitzt immer und unveräußerlich die göttliche Würde. Christian Morgenstern


Da sitzt ein Landstreicher am Wegesrand. Er bittet um Geld. Manche Bürger machen einen Bogen um ihn.

Ist sein Leben weniger wert, als dass der Menschen, die Geld verdienen.
Sind seine Träume für die Menschheit weniger wichtig?
Gibt es Leben, die mehr wert sind als andere?

Waren unsere Vorfahren vor mehreren tausenden Jahren nicht auch ohne Arbeit und festen Wohnsitz? Waren sie weniger wert, als diejenigen von uns, die in einem Haus wohnen?

Ist es vielleicht Furcht? Furcht, die Armut könnte auf uns überspringen wie ein Virus? Furcht, die paar Cents, die wir geben, würden uns zwingen uns einzuschränken? Wohl kaum.

Zu kleines Herz, Schrumpfherz.

Doch Gott sei Dank lässt sich ein Herz trainieren. Welche Übungen fielen Dir ein?

Fliege


Eine kleine Fliege lebte lustig in den Tag. Auch wenn uns Menschen das Leben der Fliegen kurz erscheint, so erlebte die Fliege ihr Leben als sehr lang, denn Momente die den Menschen sehr kurz erscheinen, kamen ihr wie Ewigkeiten vor.

Die Fliege liebte die Sonne und sie fand im hellichten Tageslicht alles, was sie zum Leben brauchte. Doch sie war wie magisch angezogen von dem Geheimnis eines dunklen Loches in der Erde. Immer wieder flog sie dort hin, krabbelte am Rande des Eingangs rum und fürchtete sich. Doch langsam sammelte sie Mut und ihre Neugier auf das dunkle Geheimnis überwog schließlich.
Sehr lange Zeit verbrachte sie in der Dunkelheit. Sie krabbelte unendlich lange in dem Loch umher, ohne ein Auflösung des Geheimnisses zu finden. Doch sie hatte das Gefühl etwas Großem auf der Spur zu sein.

Müde und hungrig kroch sie aus dem Loch und sah ihre Artgenossen am Himmel. Sie stieg in die Luft und erzählte den anderen von ihren Erlebnissen.

"Was willst Du im Dunkeln, wo hier so herrlich die Sonne scheint. Komm alter Hungerhaken, hau dir den Bauch voll und genieße das Leben."

Das machte die Forscherfliege sehr traurig. Sie flog zurück zum Loch und warf ihre Flügel ab.
"Fortan will ich keine Fliege mehr sein. Ihr Narren, rief sie in den Himmel. Wovon habt ihr eine Ahnung?" Dann ging sie zurück in das Loch und forschte weiter.

Irgendwann starb die Fliege an Hunger und Durst ohne das Geheimnis gelöst zu haben. Über ihr in der Luft kreisten ihre Brüder und Schwestern, sorglos....
+++++++++++++++++++
Kein Geheimnis wird je unsere Natur ändern.

Friday, November 7, 2008

Wenn...


Wenn der sonnige Schatten traumhafter Schemen
Seine Bedeutung in die Haut meiner
Inneren Schale schreibt
Fühle ich die Kälte...

Wenn die kalte Luft eines frostigen Winters
Durch die engen Pfade meines
Eigensinns Verstandes eilt
Fühle ich das Alter..

Wenn ich Glauben, Freunde und Familie verliere
Wenn zweifelnde Gefühle ihre Hände auf
Mein schrumpfendes Herz legen
Fühle ich die Furcht...

Die Flamme der Liebe vollbringt jede Tat
Zu groß für ängstliche Lichter
Durch jede kleine Narbe scheint
Vertrauen durch

Sunday, November 2, 2008

Der Abgrund



Ein kurzer Blick über den Wegesrand genügte. Diese Schlucht ging einige hundert Meter in die Tiefe. Schrecklich. Martin spürte sein Herz klopfen und gleichzeitig breitete sich der Schmerz in seiner Brust aus. Gerade eben hatte er den Anruf auf seinem Cellphone erhalten. Die Liebe seines Lebens wollte fortgehen - heim. Sie kam aus einem anderen Land und es war unklar ob er sie jemals wieder sehen würde.

Martin lugte über den Rand und blickte auf den verwitterten Baumstamm, der die Schlucht überspannte. "wenn ich hier herunterfalle, dann werde ich Laura auch ein Leben lang nicht wiedersehen." Martin spürte seine Höhenangst in den weich werdenden Knien. Er setzte sich.
"Zurück gehen kann ich nicht, denn dann wird Laura bereits gefahren sein. Einen anderen Weg laufen der ungefährlich ist, ist keine Lösung. Ich bin dann auch zu spät. Es gibt nur eins. Ich muss über diesen Baum und ich muss es bald tun oder sie wird fort sein."

Martin erhob sich und ging mutig mit schnellen Schritten voran. Ein Marienkäfer flog an ihm vorbei. Martin bemerkte ihn nicht, denn sein Blick hing auf der sicheren anderen Seite der Schlucht, das seine Rettung sein würde.

Da klingelte sein Cellphone. Unwillkürlich blickte er hinab zur Hose und sah in den gähnenden Abgrund. Die Knie wurden weich. Martin zerrte das Cellphone aus der Hosentasche und drückte den Knopf. "Ich werde Hilfe rufen können", dachte er, als er wie in Zeitlupe sich selber vom Baum rutschen sah.

Während er Fahrt aufnahm, dem Boden entgegen, dachte er, "Was soll's, jetzt kann ich in Ruhe telefonieren."

"Martin."

"Ja."

"Laura?", sein Herz freute sich, sie war es.

"Ich wollte Dir Bescheid sagen, dass ich bleibe. Freust Du dich?"

Martins Tränen wurden vom Flugwind in die Haare gedrückt. Er nickte und spürte den Widerstand des Windes. "Ja Laura - Ich freue mich, als wäre es das letzte Mal auf Erden."
Der Boden kam näher und der Fahrtwind ließ seine Hosen so flattern, dass es wie ein rhythmisches Klopfen klang.

" Du klingst deprimiert. Ist alles in Ordnung Martin? Manchmal musst Du dem Leben nur vertrauen und Dich fallen lassen."

Martin schlug auf und fand sich auf dem Hotelboden wieder. Es klopfte ungeduldig an der Tür. Verdattert ging Martin zur Tür und öffnete sie. Laura stand da.

Laura stutzte, übersah dann geflissentlich die sparsame Bekleidung Martins. "Martin, daheim ist etwas passiert. ich muss nach Hause."

Martin fiel ein, dass er gerade für diese Frau gestorben war. "Ich liebe Dich", rief er ihr zu. "Ich liebe Dich. Ich liebe Dich." Er lachte und schluckte. "...liebe Dich", flüsterte er.

++++++++++++
Lieber Leser, und was antwortet Laura?

Saturday, November 1, 2008

Marienkäfer

Bild: Jon Sullivan (PD-PDphoto.org]

Ein kleiner Marienkäfer flog hoch in den Himmel. Das Fliegen machte ihm Spaß. Er flog so hoch, dass er die Erde nicht mehr erkennen konnte, denn er war ein bißchen kurzsichtig.

'Die Welt ist blau, voller Luft und leer und ich liebe es zu fliegen, in all diesen Weiten', dachte der Marienkäfer.

Der Marienkäfer begegnete einem Adler und eine Weile flog er mit ihm dahin, doch der Adler bemerkte ihn nicht, denn der Adler war weitsichtig.

Schließlich wurde der Marienkäfer müde und durstig und er ließ sich zur Erde zurückfallen. Hungrig suchte er sich eine schöne grüne Pflanze, setzte sich auf ein schwankendes Blatt und verspeiste ein paar Blattläuse. Als er satt war, sah er sich um und sagte, "die Welt ist grün, duftend und schwankend. Die Welt ist so wunderbar, denn sie ändert sich immer wieder."

So lebte der Marienkäfer sein lustiges Leben, doch dann spürte er, dass sein Lebensende nahe war. Er fühlte, dass er eine Quintessenz des Lebens aussprechen sollte.

"Hmm", sagte er, "Mal ist die Welt eine leere luftige Wüste, in der Dich niemand sieht, dann wieder gleicht sie einem nicht endend wollenden Blattlausbuffet. Nun da ich sterben muss scheint es mir doch mehr, als sei die Welt nur eine bunte Ablenkung gewesen."

Er seufzte.

"Jetzt muss ich sterben und ich weiss nicht wozu ich gelebt haben soll."


+++++++

Sterblichkeit wird nicht erfahren, während wir leben. Wenn wir wissen wollen, warum wir leben, müssen wir verstehen, warum wir sterblich sind.