Monday, April 7, 2008

Ein Freund erzählte mir vor einiger Zeit.


Ein Freund erzählte mir vor einiger Zeit.

Es ist schon ein paar Jahre her, da störte mich bei einer Meditation, das helle klare Licht, das aus dem Fenster in den Raum fiel. Das Licht störte mich so sehr, dass ich aufstand um Die Vorhänge zu zuziehen. Kaum war ich aufgestanden und am Fenster, da störte mich der Besuch der hereingekommen war, ohne zu klopfen und sich einfach hingesetzt hatte.

Ich drehte mich um, das Licht nicht weiter beachtend und sah mich selbst in der Meditation sitzend. Ich war der Besuch. Ich sah mich sitzen. Und etwas Lustiges verband mich mit meinem Körper, eine Art Band, das sich wie eine Flüssigkeit anfühlte und dennoch kontinuierlich seine Form beibehielt. ich wunderte mich sehr und bekam aber jetzt auch ein wenig Angst und traute mich nicht mehr in das Licht zu schauen, das ich für die Sonne gehalten hatte. Da mir nichts besseres einfiel, setzte ich mich hin und schloss die Augen, worauf hin mich diesmal keine Licht störte sondern eine intensive Wärme.

Als ich die Augen wieder öffnete, schwebte ich über der Mündung eines Vulkans, aus dem heiße Gase austraten. In all dieser Hitze war dieses flüssige silberne Band all die Zeit bei mir und diesmal beruhigte es mich. 'Gott sei Dank, ich lebe', dachte ich. Seit her habe ich von Zeit zu Zeit diese Erlebnisse wieder gehabt, doch es gelang mir nie, meinen Reisen zu kontrollieren, und stets bin ich fasziniert, von diesem flüssigen Band, das keine Festigkeit, doch aber eine Form besitzt.
Ich weiß nicht wofür es gut ist, aber nach einer solchen Reise durchdringt mich ein tiefes Glücksgefühl, das ich einfach nur durch die Erinnerung an diese Momente wieder wachrufen kann. Jetzt wo ich alt werde, spüre ich mitunter die Sehnsucht nach der Ruhe und ich bemerke, dass Band sich irgendwie wandelt. Das Glücksgefühl ist geblieben doch das Band strahlt eine Unruhe aus, so als ob es auf seine Zeit wartet.

Da erkannte ich, das das Band gereinigt werden muss und ich forschte. Ich suchte nach Freunden, die eine Lösung kannten, ich suchte nach Menschen, deren Lehrer vielleicht etwas erwähnt hätten und dann wurde ich fündig. Des Rätsels Lösung ist ganz einfach.

Nämlich?

Der Faden und seine Art Flüssigkeit ist wie ein Meer. Man suche keinen Faden, der zu reinigen wäre, man suche ein Meer, aus dem er entsteigt.

Der Reisende singt
sein letztes Lied

ins Wasser sinkt
was er auch sieht

in seine Seele dringt
was er auch liebt

4 comments:

Anonymous said...

ein schöner Eintrag. Dein Freund ist ein Mensch, der sucht und fragt und ... Antworten findet.
LG
Barbara

Ray Gratzner said...

Liebe barbara, danke für den lieben Kommentar.

Anonymous said...

Lieber Ray,
diese Erlebnisse kenne ich. Das Glücksgefühl, welches man anschließend verspürt, hält tagelang an.
Ich glaube, selbst wenn die Zeit für Dein Band gekommen ist, so wird es dennoch bei Dir bleiben.
Sonnige Grüße
Dori

Ray Gratzner said...

Liebe dori, danke für Deine Ergänzungen und die guten Wünsche.