Saturday, February 2, 2008

Der Mensch liebt sein Bild in der Welt.

Einer von vier Wegen, die wir Menschen im Leben gehen ist das eigene Bild in der Welt zu lieben. Was ist damit gemeint?

Wenn ich eine Karte der Welt angelegt habe, entspannt sich mein Inneres. Meine Aufmerksamkeit wird weniger beansprucht und ich fühle einen weiteren Befehl in mir schlummern, dem mein Inneres folgen möchte.

Man möchte hinausgehen in die Welt und möchte sich selber wiederfinden:
  • In Dingen, die wir bauen,
  • In Taten, die vollbracht werden,
  • In Liedern, die wir dichten
  • In Gemeinschaften, denen wir beitreten,
  • In Kindern, denen wir Leben schenken.

Ich beginne eine individuelle Spur im Leben zu hinterlassen. Ich möchte Zeugnisse hinterlassen, das ich gelebt habe, möchten dass Menschen mich erkennen. Soweit so gut.


Das Tragische an dem Befehl, den ich in meinem Inneren trage, ist das er nicht sicher ist. Dieser Befehl kann stolpern, sich im Lauf verfangen und seine Bedeutung ändern und plötzlich heisst es nicht mehr, gehe hinaus in die Welt dein Bild zu lieben, nein es heisst vielleicht:

  • Wenn ich mich in der Welt nicht wiederfinde, dann muss die Welt untergehen. Wenn ich die Welt nicht haben kann, dann soll sie auch kein anderer haben.
  • Wenn die Welt nicht wie ich aussehe, dann muss sie untergehen. Ist die Welt nicht voll von Menschen, die nicht einem bestimmten ideologischen Ideal entsprechen?
  • Wenn ich mit meinen Projekten scheitere, dann will ich mich in dieser Welt nicht wiederfinden. Wäre ich nicht besser gleich tot?
  • Wenn ich nicht hinausgehen kann, dann bin ich nicht liebenswert.

Der frühe Stolperweg hat einen hauptsächlichen Grund. Das mangelnde Wissen um Gleichheit. Wenn ich mich als über- oder unterlegen empfinden dann wechselt der Befehl seine Bedeutung. Hinauszugehen und sein Bild zu finden, das man lieben kann' kann zu einem Kreuzzug oder Spießrutenlauf eines Lebens werden.


Vor all dem schützt so einfach es klingt, die Liebe. Wenn wir wissen, das wir unserem Bild in der Welt begegnen und lieben es, egal in welcher Form wir ihm begegnen, wie könnten wir uns uns selbst über- oder unterlegen fühlen. Die Liebe ebnet gefühlsmäßig den Boden zu dieser Einsicht, denn sie verbindet uns mit dem Ziel dieser Suche.

Indem wir uns im Äußeren suchen, finden wir uns im Inneren und umgekehrt. Der Kompass auf diesem Weg ist die Liebe.

Was ist euch passiert? Habt Ihr vielleicht eine solche Suche in Euch gespürt? Kann man sein Bild in der Welt lieben, wenn es einem häßlich oder böse entgegentritt?

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